Alle Straßen in Siebenhirten oder welche Siebenhirten durchqueren und ihre Namens-Herkunft bzw. Bedeutung.

 

Akaziengasse
1952 benannt nach der Pflanzengattung der Robinien, die fälschlicherweise oft auch Akazien genannt werden. Der erste Akazienbaum in Europa wurde von Kaiser Karl VI. in der Favorita gepflanzt.

Altmannsdorfer Straße
1894 benannt nach dem ehemaligen Vorort Altmannsdorf, dessen Name sich auf den Bischof und Heiligen Altmann von Passau bezieht. Die Straße hieß um 1742 Laxenburger Allee und danach Laxenburger Straße.

Anton-Freunschlag-Gasse
benannt (Jahr unbekannt) nach dem Fuhrwerksbesitzer Anton Freunschlag (1851–1910), Bürgermeister von Siebenhirten (1890–1905).

Atzlergasse
1954 benannt nach Alois Atzler (1860–1930), Gemeinderat in Siebenhirten. Die Gasse hieß davor Moritz-Zandler-Gasse.

Auf der Schanz
benannt (Datum unbekannt) nach den 1645 während des Dreißigjährigen Kriegs aus Furcht vor einem schwedischen Angriff errichteten Schanzen. Siehe auch die Wolfsschanzengasse in Floridsdorf.

Basler Gasse
1957 benannt nach der Schweizer Stadt Basel. Mit Hilfe von Spenden durch die Stadt Basel konnte nach dem Zweiten Weltkrieg in dieser Gasse eine Schule errichtet werden. Die Gasse hieß davor Josef-Weichselbaum-Gasse.

Bernhard-Billes-Gasse
1954 benannt nach dem Arzt Bernhard Billes (1882–1940); er war von 1926 bis 1938 Gemeinderat in Siebenhirten. Die Gasse hieß vorher Franz-Schubert-Gasse.

Brunner Straße
benannt (Jahr unbekannt) nach ihrem Verlauf in Richtung Brunn am Gebirge. Die Ortschaft dürfte etwa um 1000 entstanden sein; sie nannte sich Prun oder Brun, was Brunnen bedeutet. Urkundlich wurde der Ort als Prunni im 12. Jahrhundert in einer Schenkungsurkunde erstmals erwähnt.

Carlbergergasse
1955 benannt nach dem Kaufmann Josef Carlberger (1792–1877), letzter Ortsrichter (1831–1848) und erster Bürgermeister (1850–1864) von Atzgersdorf. Ein Teil der Gasse hieß bis 1955 Ottokar-Kernstock-Gasse, ein anderer Teil bis 1970 Siebenhirtengasse.

Dr.-Hanswenzel-Gasse
benannt (Datum unbekannt) nach dem Arzt Karl Anton Hanswenzel (1860–1942), Gemeindearzt und Bürgermeister von Siebenhirten (1905–1918).

Eigelgasse
benannt (Datum unbekannt) nach Johann Nepomuk Eigel (1877–1942), Wohltäter in Siebenhirten.

Haidengasse
benannt (Datum unbekannt) nach den hier befindlichen Haideflächen.

Halauskagasse
1957 benannt nach dem Maler Ludwig Halauska (1827–1882); er malte vor allem Landschaften aus Niederösterreich, den österreichischen Alpenregionen und dem Salzkammergut.

Hans-Temple-Gasse
1959 benannt nach dem Maler Hans Temple (1857–1931); er malte Genreszenen und Porträts, u.a. Bildnisse zeitgenössischer bekannter Künstler.

Hetmanekgasse
1977 benannt nach dem Architekten Alfons Hetmanek (1890–1962); er erbaute u.a. in Simmering die Wohnhausanlagen „Karl-Höger-Hof“ (1925), „Friedrich-Engels-Hof“ (1927) und die Siedlung Weißenböckstraße, sowie das Liesinger Bad (1925).

Josef-Endlweber-Gasse
benannt (Datum unbekannt) nach dem Fleischermeister Josef Endlweber (1822–1887), Bürgermeister von Siebenhirten (1861–1864).

Karl-Tornay-Gasse
benannt (Datum unbekannt) nach dem Kaufmann Karl Tornay (1839–1893), Bürgermeister von Siebenhirten (1885–1888).

Kellerberggasse
1957 benannt nach dem Kellerberg, der wiederum seinen Namen von Kellern des ehemaligen Brauhauses bezog. Die Gasse hieß vorher Ziegelofengasse.

Ketzergasse
1954 benannt nach Josef Ketzer (1869–1944), Bürgermeister von Siebenhirten (1918–1928). Die Gasse hieß 1938–1947 Adolf-Hitler-Straße und danach 1947–1954 „Hauptstraße“ bzw. Siebenhirtener Hauptstraße.

Konrad-Grefe-Gasse
1959 benannt nach dem Maler Conrad Grefe (sic!, 1823–1907), ein seinerzeit populärer Landschaftsmaler und Radierer, der das Zinkflachdruckverfahren entwickelte.

Kopallikgasse
1957 benannt nach dem Vedutenmaler Franz Kopallik (1860–1931); er war Zeichenprofessor an Wiener Mittelschulen (1884–1919) und Mitglied der Wiener Künstlergenossenschaft. Kopallik schuf zahlreiche Landschafts- und Architektur-Aquarelle und trug wesentlich zur Prägung eines sentimentalen „Alt-Wien“-Bildes bei.

Lemböckgasse
1954 benannt nach dem Maurer Georg Lemböck (1870–1951), Gemeinderat in Siebenhirten (1920–1934). Die Gasse hieß vorher Wiener Gasse.

Leo-Mathauser-Gasse
1957 benannt nach dem Lehrer Leo Mathauser (1875–1953), Lehrer in Siebenhirten (1896–1919) und später Direktor der Hauptschule in Schwechat. Die Gasse hieß vorher Johann-Schwarz-Gasse.

Liesinger-Flur-Gasse
1965 benannt nach dem alten Riednamen Liesinger Flur. Die „Flur“ ist in ihrer alten Bedeutung ein Synonym für die Landschaft, bzw. das Gelände. Die Bezeichnung wurde übertragen auf die landwirtschaftliche Nutzfläche eines Siedlungs- und Wirtschaftsverbandes. Dort bezeichnen Flure die parzellierten landwirtschaftlichen Nutzflächen.

Nejesgasse
1951 benannt nach Franz Nejes (1877–1948), Gemeinderat in Siebenhirten (1918–1934).

Nowakgasse
1954 benannt nach Karl Nowak (1876–1943), Gemeinderat in Siebenhirten (1929–1934). Die Gasse hieß ursprünglich Pfarrgasse, dann 1938–1947 Holzwebergasse, und 1947–1954 wieder Pfarrgasse.

Ostrandstraße
nicht amtliche Bezeichnung nach der Lage an der Grenze zwischen Siebenhirten und Liesing.

Perfektastraße
1955 benannt nach der in Erlaa ansässigen Firma „Perfekta, Wiener Gummi- und Plastikwaren Gesellschaft m.b.H“ (seit 1961 Bestandteil von Semperit). Die Straße hieß vorher Grenzgasse.

Pippichgasse
1957 benannt nach dem Maler Karl Pippich (1862–1932); er schuf zahlreiche genaue Stadtansichten von Wien in Aquarell- oder Gouache-Technik, wobei er auch Verkehrsanlagen und Fabrikgelände dokumentierte.

Pollakgasse
1954 benannt nach dem Hilfsarbeiter Josef Pollak (1884–1952), Gemeinderat in Siebenhirten (1920–1934). Die Gasse hieß vorher Kirchengasse.

Porschestraße
1977 benannt nach dem Automobilkonstrukteur Ferdinand Porsche (1875–1951); er schuf 1938 das seinerzeit meistverkaufte Automobil der Welt, den VW Käfer.

Stipcakgasse
1954 benannt nach dem Tischlergehilfen Leopold Stípcak (1909–1944); er gehörte zu den führenden Funktionären der Revolutionären Sozialisten im Raum Vösendorf. Nach dem Zusammenbruch der Organisation suchte er Kontakt zu den Kommunisten und baute eine neue Widerstandsgruppe im Süden Wiens auf. 1942 wurde er verhaftet und 1944 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ hingerichtet.[64] Die Gasse hieß vorher Feldweg.

Sevcikgasse
1957 benannt nach dem tschechischen Violinvirtuosen Otakar Ševcík (sic!, 1852–1934); er kam 1909 nach Wien und lehrte hier neun Jahre lang an der Wiener Musikakademie. Seine Violin-Studien und Violin-Methoden zählen noch heute zu den wichtigsten Unterrichtswerken für Violinschüler. Die Gasse hieß vorher Feldgasse.

Schellenhofgasse
benannt (Datum unbekannt) nach dem ehemaligen Schellenhof, der 1178 als Kloster erwähnt wurde und ab dem frühen 18. Jahrhundert eine Brauerei war. 1944 wurden die Gebäude durch einen Bombenangriff zerstört.

Schellenseegasse
1957 benannt nach einem als Schellensee bezeichneten ehemaligen Ziegelteich. Die Gasse hieß vorher Ferdinand-Schindler-Gasse.

Talpagasse
1965 benannt nach dem Bahnangestellten Johann Talpa (1889–1947), Gemeinderat in Siebenhirten (1925–1934), Gewerkschaftsfunktionär bei der Wiener Lokalbahn.

Tremlweg
1959 benannt nach dem Maler Friedrich Treml (1816–1852); er war ab 1848 fast ausschließlich für den Wiener Hof tätig und malte mit Vorliebe Szenen aus dem Leben von Soldaten, Bauern und Handwerkern. Er schuf hauptsächlich Aquarelle, von denen viele als Nachdruck (Lithografien) Verbreitung fanden

Triester Straße
1883 benannt nach der Stadt Triest. Die ehemalige Reichsstraße nach Triest war in der Regierungszeit von Karl VI. (1711–1740) angelegt worden. Sie hieß vorher Neustädter Poststraße.

Varronegasse
1959 benannt nach dem Maler Johann Varrone (eigentlich Giovanni Varrone, auch Varone und Varoni, 1832–1910), in Mailand geborener Landschaftsmaler, Aquarellist und Lithograf. Er schuf zahlreiche Ansichten von Wien und Umgebung.

Wallackgasse
1977 benannt nach dem Techniker Franz Wallack (1887–1966); er plante u.a. die Großglockner-Hochalpenstraße (1930–1935) und die Gerlos-Hochalpenstraße.

Wildagasse
1959 benannt nach dem Maler Charles Wilda (1854–1907); er studierte Malerei an der Wiener Akademie bei Leopold Carl Müller („Orient-Müller“) und reiste im Lauf seines Lebens mehrmals nach Ägypten, um dort zu malen. Er gehörte so wie sein Lehrer Müller und zahlreiche weitere zu den so genannten „Orientmalern“.

Wienerflurgasse
1951 benannt nach dem historischen Flurnamen Wienerflur.

Wettengelgasse
1951 benannt nach Josef Wettengel (1878–1941), Gemeinderat in Siebenhirten (1918–1934).

Zwerggrabengasse
benannt (Datum unbekannt) nach dem historischen Flurnamen Zwerggraben.

Siebenhirtenstraße (Liesing)
benannt (Datum unbekannt) nach der ehemals selbstständigen Gemeinde Siebenhirten, die um 1140/50 erstmals als Subinhirten erwähnt und 1938 zu Groß-Wien eingemeindet wurde.

Autofabrikstraße (Atzgersdorf),
1954 benannt nach der ehemaligen Autofabrik Automobilfabrik Perl AG; das Unternehmen begann 1922 in Liesing mit der Produktion von Automobilen, vor allem Klein- und Kleinstwagen. 1929 wurde die Produktion nach der Fusion mit Gräf & Stift vorübergehend und 1954 endgültig eingestellt. Die Straße hieß davor Siebenhirtenstraße.

 

 

Quelle(n):
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Straßennamen-Liesing
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Straßennamen_von_Wien/Liesing

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